Streitpunkt im Tarifkonflikt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einem Anspruch für alle auf eine verkürzte Wochenarbeitszeit von 28 Stunden – mit teilweisem Entgeltausgleich. „Den geforderten Entgeltausgleich wird es mit uns nicht geben, das ist nicht verhandelbar. Über alles Weitere können wir sprechen“, sagt Erlhöfer und führt fort: „Uns ist bewusst, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen immer höheren Stellenwert gerade bei jungen Erwachsenen einnimmt. In Zeiten des sich verschärfenden Fachkräftemangels wird eine Arbeitszeitflexibilisierung nur in eine Richtung aber dazu führen, dass die Unternehmen ihre Aufträge nicht mehr abarbeiten können.“
Der Verband hat seine Mitglieder darum gefragt, wie akut der Fachkräftemangel schon jetzt ist. „Das Ergebnis ist eindeutig: Selbst in einem Ballungsgebiet wie dem Mittleren Ruhrgebiet melden die Unternehmen größer werdende Probleme, offene Stellen nahtlos wieder zu besetzen. Das liegt vor allem an mangelnden Bewerberzahlen und Bewerberqualifikationen“, so Erlhöfer. „Und wir reden hier nicht von ländlicheren Regionen wie im Münster- oder Siegerland.“ Ihm gehe es daher darum, mit der IG Metall auch über längere Arbeitszeiten zu sprechen. „Ausgangspunkt soll weiter die 35-Stunden-Woche sein. Wer mehr arbeiten möchte – z.B. 40 oder mehr Stunden -, verdient dementsprechend auch mehr. So stünde den Unternehmen weiterhin genügend Arbeitszeitvolumen zur Verfügung, um volle Auftragsbücher abarbeiten zu können“, sagte Erlhöfer abschließend.